Montag, 27. Januar 2014

Authentizität auch für mich!

Liebe Leser,

jetzt sind schon wieder viele Wochen ins Land gezogen, seit ich das letzte mal einen Blog geschrieben habe. Ich selbst hätte nicht gedacht, dass ich so lange brauchen würde, bis ich wieder die Tastatur in dieser Form bearbeiten würde. Dazu kommt, dass eine liebe Blogger-Kollegin, Cornelia Stessl fleißig schreibt. Und da ich ihre Blogs regelmäßig lese, habe ich beinah schon Druck verspürt, mich endlich auch wieder auf den Hosenboden zu setzen, um etwas zu schreiben.
Aber wie heißt es so schön? Gut Ding will Weile haben. Und natürlich gibt es auch einen Grund, warum ich nicht die Muße hatte, zu schreiben. Ich war schlichtweg nicht soweit.
Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass auch ich immer noch brav in Prozesse geführt werde, die es zu durchleben gilt. Einer meiner letzten Prozesse hat mich gelehrt, dass auch ich ab und zu mit der Frage konfrontiert werde: "Bin ich eigentlich authentisch?" Und darüber möchte ich heute berichten.
Ausgelöst wurde die ganze Geschichte durch ein Treffen mit einem Menschen, der in der Personalentwicklung tätig ist und dort einen hervorragenden Job macht.
Ich hatte ihn gebeten, meine Unterlagen zu supervisieren und mir den einen oder anderen Tipp zu geben, wie ich möglicherweise mit meinen Trainingsideen auch in der steirischen Wirtschaft Fuss fassen kann. Da er in diesem Feld schon viele Jahre arbeitet, hat er große Erfahrung in diesem Gebiet.
Wir trafen uns also zu einem Gespräch und er schaute über mein Trainerprofil.
Um es kurz zu machen: Er war nicht mit allem zufrieden, was er da sah.
Wenn Sie mir schon das eine oder andere Mal "begegnet" sind, dann wissen Sie, mein Fachgebiet ist Authentizitätscoaching. Ich habe dazu auch eigene Methoden und Techniken entwickelt, die meinen Klienten helfen, sich selbst zu entdecken und Schritt für Schritt in die Freiheit führen. Ich bin der Meinung, das gelebte Authentizität auch im Berufsleben, insbesondere auf Führungebene wünschenswert wäre, denn wer "echt" ist, ist meiner Meinung nach greifbar und vertrauenswürdig.
Aber warum Authentizität in der Wirtschaft für mich erstrebenswert ist, darum soll es ein ander Mal gehen. Heute geht es darum, dass mir besagter Kollege andeutete, dass ich gewisse Dinge in meinem Trainerprofil streichen müsse, wenn ich in der Wirtschaft Fuss fassen wolle. Die Herren dort wollen nichts wissen über Quanten-Matrix-Techniken, Wahrnehmung, Resonanzgesetz oder Energetik. Doch sind es genau diese Grundlagen, die es mir - neben Ausbildungen und Erfahrungen in Vertrieb, Marketing und Kommunikation - erlaubt haben, meine Methoden zu entwickeln.
Ich solle also darüber lieber den Mantel des Schweigens breiten. Auch sei es keine gute Idee, wenn ein Manager erfahre, dass ich gemeinsam mit meiner Partnerin Meditationsabende leite, bei denen gechannelt wird. Ich müsse verstehen, dass das ein KO-Kriterium sei.
Ja. Kann sein. Ich bestreite nicht, dass solche Themen verunsichern. Aber bitte wer hat gesagt, dass ich an einem Seminar für Vertriebsprofis channeln möchte?
Es hat mich tagelang beschäftigt. Soll ich also verschweigen, wer und was ich bin? Ich hatte tagelang ein so blödes Gefühl in der Magengegend, das kann ich gar nicht beschreiben.
Dazu kommt, dass wer mich googelt sicher auf shandriel.com stoßen wird, wo es u.a. genau um diese Themen geht. Warum soll ich sie also auf meinem Trainerprofil verschweigen? Warum soll ich mich zweiteilen und damit einem Teil meiner Arbeit die Glaubwürdigkeit entziehen. Sind wir nicht alle ein Gesamtpaket.
Sie sind vielleicht beruflich ein toller Buchhalter, aber auch ein Spitzenkoch. Würden Sie eines der beiden verschweigen, weil Sie Angst hätten für das andere nicht engagiert zu werden?
Wir leben in einer Zeit des Aufbruchs. Überall wird über Alternativen zu bestehenden Systemen nachgedacht. Erneuerbare Energien, Alternative Finanzierungsmodelle, Banken für Gemeinwohl und Grüne Wirtschaft sind am Entstehen. Will ich da wirklich in alte Systeme integriert werden, in denen über alternative Ansätze nicht gesprochen werden darf? Ich habe für mich beschlossen: Nein!
Getreu Otto Scharmers Motto "From Ego to Eco" möchte ich mich für Alternativen einsetzen, möchte Grenzen sprengen und jedem, auch mir, die Möglichkeit geben, echt zu sein, in all seinen Facetten zu glänzen.
Wenn wir diese Grenzen nicht sprengen, sondern immer brav das Wiederkäuen, was man uns vorsetzt, tun, was "man" von uns erwartet, gibt es keine Entwicklung, sondern nur Wiederholung und Stillstand. Wenn wir diesen Planeten eines Tages verlassen, wollen wir dann nicht, dass er wieder ein Bisschen besser, ein Bisschen wärmer, humaner, freier ist?
Ich für meinen Teil habe beschlossen, dass es so sein soll.
Ja, es erfordert Mut. Ja, es erfordert Kraft. Aber wir können sagen, ich bin echt. Und ich bin davon überzeugt, dass meine Echtheit auch genau die Menschen anziehen wird, die sich wünschen, neue Wege zu gehen, ausgetretene Pfade zu verlassen.
Ich bin sehr dankbar für das Gespräch, das ich hatte, denn es hat genau aufgezeigt, dass auch ich authentisch sein muss, wenn ich meinen Weg gehen will. Einen Weg, auf dem ich mich nicht verbiegen muss, weil ich echt sein darf. Und auch, wenn es vielleicht ein Wenig länger dauert, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt, wenn er dann kommt, dann weil ich so bin, wie ich bin - echt, greifbar, authentisch.

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